Die Weiberherrschaft

Bühnenstück nach Aristophanes
neu in Verse gesetzt und vertont

Musik: Alekos Maniatis

Der unglückliche Ausgang des Peloponnesischen Krieges hatte die politische Kraft Athens gebrochen, so dass sich Aristophanes (ca. 450 v. Chr. – 380 v. Chr.) in seiner Komödie Ekklesiazusen (392 v. Chr.) allgemein-menschlichen Themen zuwandte. Dabei bleibt der Stoff – die Übernahme der Macht durch die Frauen und die Einführung des staatlichen Kommunismus – politisch. Der Staatshaushalt ist verkommen, die Männer sind desinteressiert, führen Latrinengespräche und denken nur an ihre Diäten. Praxagora (eine Gesinnungsschwester der mannhaften Lysistrata) zettelt eine Weiberverschwörung an, in der die als Männer verkleideten Frauen ein Gesetz durchbringen, dass künftig die Frauen die Staatsgeschäfte führen. Der Antrag der Frauen ist beschlossen noch ehe die faulen Männer aufgestanden sind und ihre Morgengeschäftchen verrichtet haben. Da die Frauen die Männerkleider gestohlen haben, kann die Erleichterung nur im Frauenkostüm erfolgen. – Praxagora entwickelt den Plan eines allgemeinen Staatskommunismus, wobei dieser unpolitisch bleibt: Die Gerichtshallen werden in gemeinsame Esssäle umgewandelt, vor allen Dingen aber soll in der Liebe Gleichheit herrschen, damit die Hässlichen nicht durch die Schönen benachteiligt werden. Der Traum vom Schlaraffenleben scheitert am menschlichen Egoismus, denn während der eine Bürger zur Ablieferung seiner privaten Güter bereit ist, zögert der andere und wartete erst einmal ab. Der letzte Teil beginnt mit einem Streit zwischen vier Frauen, die einen schönen Jüngling fast zerreißen, weil jede ihr verbrieftes Recht auf Liebe durchsetzen will. Sie behindern sich gegenseitig, sodass keine sich den Fang sichern kann. Mit einem großen Gelage und feurigem Tanz endet das Stück in ausgelassener Lebensfreude.